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Riechrezeptoren in der Haut

Nase ©Martina Rüter
Nase ©Martina Rüter

Der Mensch verfügt über rund 350 verschiedene Reichrezeptoren in der Nase. Mit ihnen können wir etwa 10.000 Gerüche unterscheiden. Das heißt also, dass nicht jeder Riechrezeptor einen Geruch erkennt, sondern der Geruchssinn kombiniert die Signale mehrerer Rezeptoren,  um einen einzelnen Geruch zu erkennen. Die Geruchsstoffe binden an die Riechrezeptoren nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip. Jeder Rezeptor entspricht im übertragenen Sinne einem Buchstabe. Werden mehrere Riechrezeptoren (Buchstaben) aktiviert, so bilden sie zusammen ein Wort; das Duftmolekül.

In der Tierwelt spielen insbesondere Pheromone eine wichtige Rolle. Ein Pheromon ist ein Botenstoff zur Informationsübertragung zwischen Individuen innerhalb einer Art. Häufig handelt es sich hierbei um Duftstoffe. Diese Art der Kommunikation ist uralt und somit zählt wahrscheinlich das Riechen zu einer der ersten Sinnesleistungen in der Evolution. Deshalb ist es auch keine allzu große Überraschung, dass Riechrezeptoren in fast allen Zelltypen nachgewiesen wurden. Unter anderem auf Spermien. Man findet sie aber auch in Blut-, Darm und Nierenzellen, sowie in der Haut.

Riechrezeptoren in der Haut
Die in der Haut entdeckten Riechzellen reagieren auf Sandelholzduft. Durch diesen Duft wird die Teilungsrate der Zellen erhöht. Dies geschieht auch immer dann, wenn eine Wunde heilt. Der Sandelholzduft könnte also möglicherweise ein Ansatzpunkt für neue Medikamente für eine verbesserte Wundheilung sein.
Bislang handelt es sich aber um reine Grundlagenforschung. Experimentiert wird im Reagenzglas und die Frage der Dosierung der Duftstoffe ist auch noch offen. Ebenso unklar ist die Funktion der Riechrezeptoren in der Haut und in anderen Organen. Sind es lediglich Überbleibsel der Evolution oder übernehmen die Riechrezeptoren wichtig Aufgaben? In der Haut sind sie jedenfalls nicht - wie die Nase - mit dem Riechzentrum im Gehirn verbunden.

Krebszellen mit Duftstoffen behandeln
Im Gegensatz zum Sandelholzduft, der Hautzellen zum Wachstum anregt, verlangsamen Terpene (Hauptbestandteile der ätherischen Öle) die Wachstumsrate verschiedener Krebszellen. So konnten Forscher im Labor nachweisen, dass durch einen Zitronenduft Leberkrebszellen deutlich langsamer wachsen. Prostatakrebszellen reagieren ähnlich auf Veilchenduft. Die so entdeckten Rezeptoren könnten in Zukunft Andockstationen für neue Medikamente sein, die das Krebswachstum hemmen.

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Quellen:

 

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